Eingewöhnung

Mit Eintritt in den Kindergarten fängt für das Kind und die Eltern ein neuer Lebensabschnitt an, eine Veränderung im bisherigen Rhythmus, alles muss umstrukturiert werden! Jedes Kind ist anders und jede Eingewöhnung auch. In unserem Haus arbeiten wir nach dem Berliner Modell, weil wir denken, dass dies eine sehr schonende und einfühlsame Eingewöhnung ist.

 

Das Berliner Modell ist in unterschiedliche Phasen unterteilt, welche wir ihnen im folgenden kurz erläutern möchten.

 

Quelle: INFANS, Berlin 1990, Das Berliner Eingewöhnungsmodell

 

Phase 1.

3 Tage Grundphase

 

Die Mutter (oder der Vater) kommt mit dem Kind zusammen in die Krippe (möglichst immer zur gleichen Zeit), bleibt ca. 1 Stunde zusammen mit dem Kind im Gruppenraum und nimmt danach das Kind wieder mit nach Hause.

 

Wie sollten sich die ELTERN verhalten

• eher passiv

• das Kind auf keinen Fall drängen, sich von ihm zu entfernen

• immer akzeptieren, wenn das Kind ihre Nähe sucht Die AUFGABE der ELTERN ist es, "SICHERER HAFEN" zu sein.

• möglichst NICHT lesen, stricken oder mit anderen Kindern spielen. Das Kind muss das

  Gefühl haben, dass die Aufmerksamkeit der Mutter jederzeit da ist.

 

Während dieser Zeit kommt es zu einer vorsichtigen Kontaktaufnahme durch die Erzieherin. Es werden Spielangebote gemacht, in denen die Erzieherin das Kind ohne Drängen am Spiel zu beteiligen.

 

In diesen ersten 3 Tagen unternehmen wir KEINEN Trennungsversuch !!!

 

Phase 2.

4. Tage Grundphase

An diesem Tag informieren wir sie über die jeweilige Dauer der Eingewöhnung. Im Anschluss, einige Minuten nach der Ankunft verabschieden sich Mutter oder Vater vom Kind und verlassen den Gruppenraum. Bleiben aber bitte in der Nähe.

 

Phase 3.

Stabilisierungsphase

Nachdem sich das Kind von seinen Eltern lösen kann (gelassen auf die Trennung reagiert) und sich von der Erzieherin trösten lässt übernimmt sie nun die Versorgung des Kindes: Füttern, Wickeln und sich als Spielpartner anbieten. Nun halten sich die Eltern möglichst im Hintergrund auf und reagieren nur, wenn ihr Kind die Erzieherin noch nicht akzeptiert. Die Trennungszeiten am Tag 5 und 6 werden ausgedehnt. Hierbei ist es wichtig, dass die Eltern immer abrufbar sind, damit sie bei Bedarf in den Gruppenraum geholt werden können.

 

Phase 4.

Schlussphase

Die Eingewöhnung ist erfolgreich beendet, wenn ihr Kind die Erzieherin als „Sichere Basis“ akzeptiert und sich von ihr trösten lässt.

 

Ein Beispiel: Ihr Kind zeigt Bindungsverhalten, d.h. es protestiert wenn sie den Raum verlassen. Es lässt sich aber schnell von der Erzieherin trösten und spielt in guter Stimmung.